Christine Kaiser

 

Das bin ich:

Christine Kaiser und mittlerweile 52 Jahre alt.
Ich schreibe auf Facebook (livingwithmetastaticcancer), Instagram (living_with_metastatic_cancer) und seit Neuestem auch auf meinem Blog: „Christine K. – Einfach wäre zu einfach – Das ungewollte Motto meines Lebens“ (christinek.lilysvoice.org).

Ich habe einen bunt gemischten Lebenslauf. Manche halten ihn für absurd, weil er für sie keinen Sinn ergibt, für mich bildet er genau mein Leben ab. Ich bin gelernte Krankenschwester, habe während meiner Ausbildung viel auf der Onkologie und der Geriatrie gearbeitet und dadurch viel mit dem Tod und vor allem viel mit dem Sterben zu tun gehabt. Ich habe viele Menschen beim Sterben begleiten dürfen.
Ich bin früh aus dem Beruf ausgestiegen, weil ich mich mit der Art des Umgangs mit Patienten nie anfreunden konnte, der (Schul)Medizin und allen Ablegern davon bin ich aber immer treu geblieben.
Meine Bücherwand sieht aus wie eine Sammlung an (schul- & alternativ-)medizinischer, esoterischer, psychologischer und psychiatrischer Fachliteratur.
Man sagt mir nach, dass ich eine Ansammlung nicht nur unnützen Wissens sei. Eine sehr gute Freundin nennt mich: „Meine Finderin“, denn ich finde so ziemlich jede „gute“ Information zu jedem Thema. Ich bin vermutlich die beste Freundin von Google oder so.
Ich verfüge über ein untrügliches Bauchgefühl, eine fast schon gespenstische Intuition und meine Empathie funktioniert auch über viele Kilometer Abstand zwischen mir und dem der mir wichtig ist. Ich bin nicht gut in Diplomatie und manche meiner Sätze (geschrieben oder gesprochen) „klingen“ für die meisten Menschen so, als würde ich keine Widerrede zulassen, dabei bin ich, in den meisten Fällen, einfach nur sachlich und emotionslos in dem was ich ausdrücke.

 

Krebsbegegnung:

Meine persönliche Krebsbegegnung: Meinen Brustkrebs entdeckte ich im August 2015, die gesicherte Diagnose erhielt ich im September (HR+: ER+ 12, PR+ 9, HER2 neu – 1+, KI67 25%, G2). Es folgte die OP im November und von Dezember 2015 bis Januar 2016 die Bestrahlung.
Im September 2016 stand zum ersten Mal der Verdacht im Raum, dass ich Knochenmetastasen haben könnte, eine entsprechende Bildgebung erfolgte im Januar 2017. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits relativ viele Metastasen in der Wirbelsäule und den diversen Beckenknochen, so dass davon auszugehen ist, dass ich bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose metastasierten Brustkrebs hatte.
Eine Therapie ist bei/mit mir schwierig, denn mein oben bereits erwähntes Bauchgefühl und meine Intuition haben mir von allen möglichen Therapien lautstark abgeraten. Dennoch nehme ich seit November 2018 Exemestan, ich bin ja ein kompromissfähiger Patient, der den Ärzten beweisen will, dass er mitmacht, auch wenn‘s totaler Blödsinn ist.
Im Februar diesen Jahres war ich im Immunologisch Onkologischen Zentrum Köln (IOZK) und habe mein Blut im Rahmen einer Liquid Biopsie untersuchen lassen. Und obwohl ich ja „nur“ einen „einfachen“ hormonrezeptor-positiven Brustkrebs habe, für den es zig Therapiemöglichkeiten gibt, hatten Herr Bauch und Frau Intuition absolut recht mit ihrem Geschrei, denn entweder ich besitze keine Rezeptoren oder ich bin resistent oder es wirkt nur zu 30%.
Und da stehe ich nun, ich hab nur eine Chance, nämlich die Tumorimpfung im IOZK. Die kostet schlanke 55.000€ für die 2 Zyklen, die man mindestens machen sollte.
Der Antrag bei der KK läuft.
Die Chancen stehen nur so „geht so“, da es eigentlich keine Kassenleistung ist. – ‘Tschuldigung, ich bin leider nicht privat versichert.
Von einer Eigenleistung bin ich ganz weit entfernt, denn ich beziehe eine kleine feine EM Rente, habe mittlerweile einen GdB von 100 mit Merkzeichen G und mein Mann ist derzeit arbeitslos.
Den hat meine Diagnose psychisch ziemlich mitgenommen. Aber pssst, nicht weitererzählen, sonst schämt er sich.

 

Warum ich bei Flügelbruch mitmache:

Weil ich anderen gerne zur Seite stehe, weil ich mich gerne ehrenamtlich engagiere, weil ich neben meiner Arbeit als Patientenvertreterin für LiLy’s Voice auch noch anderen helfen möchte, wenn ich es irgendwie kann. Ich finde Flügelbruch klingt wundervoll und ein paar von euch „kenne“ ich durch ihre Blogs ein bisschen und finde sie toll.
Und voller Stolz und Demut trage ich das Armband und freue mich ein Teil dieses tollen Vereins sein zu dürfen.

Christine